Unser orthopädie-technisches Lexikon

Auf dieser Seite erklären wir Ihnen gängige Begriffe aus der Orthopädie-Technik. Dazu zählen neben Hilfsmitteln vor allem Beschwerden und Fehlstellungen, die unsere Hilfe notwendig machen. Sollte der Begriff, zu dem Sie eine Erklärung benötigen, fehlen, wenden Sie sich gerne an uns: 08122 880 270.

Hohlfuß:

Ein Hohlfuß kann angeboren oder erworben sein. Bei der Fußfehlstellung zieht sich das Längsgewölbe der Fußsohle nach oben, sodass sich die Zehen in eine Krallenstellung begeben. Das bedeutet in der Regel eine höhere Belastung für den Fußballen oder die Ferse und häufig knicken bei den Betroffenen die Ferse nach innen und das Sprunggelenk nach außen. Wird ein Fuß falsch belastet, kann sich das auf den gesamten Gang und das Wohlbefinden auswirken. Mit passenden orthopädischen Einlagen und anderen Hilfsmitteln helfen wir Ihnen, Ihre Beschwerden zu lindern.

Fersensporn:

Unter einem Fersensporn versteht man einen knöchernen Auswuchs an der Ferse. Dieser entsteht meist durch Fehlstellungen und entsprechend falscher Belastung des Fußes. Häufig entzündet sich der Bereich um diesen Auswuchs, was zu Schmerzen führt. Diese können sowohl durch Schonung und Kräftigung als auch mithilfe orthopädischer Hilfsmittel wie Einlagen gelindert werden. In unserer Werkstatt fertigen wir individuell für Sie passende Einlagen an, die Ihre Füße entlasten und dem Fersensporn und seinen Schmerzen entgegenwirken.

Hallux rigidus:

Hallux ridigus ist der lateinische Begriff für steife Großzehe. Hinter dieser Erkrankung steckt eine Arthrose des Großzehengrundgelenks, die sich mit der Zeit entwickeln kann. Je mehr Gelenkknorpel bereits abgenutzt ist, umso stärker sind meist die Schmerzen der Betroffenen beim Abrollen des Fußes. Bei einer teilweisen Einsteifung des Gelenkes spricht man noch von einem Hallux limitus. Von Hallux rigidus spricht man in einem späten Stadium der Krankheit, wenn das Gelenk vollständig steif und unbeweglich geworden ist. Mit unseren individuell gefertigten orthopädischen Einlagen und Schuhzurichtungen entlasten wir Ihre Füße, sodass das Großzehengrundgelenk beim Abrollen geschont wird und Ihre Schmerzen gelindert werden.

Knick-Senk-Fuß/Knick-Senk-Spreizfuß:

Bei einem Knick-Senk-Fuß und einem Knick-Senk-Spreizfuß kommen mehrere Fehlstellungen zusammen. So ist bei einem Knick-Senk-Fuß das Fersenbein nach außen geknickt und das Längsgewölbe abgesenkt. Bei einem Knick-Senk-Spreizfuß kommt noch hinzu, dass die Mittelfußknochen fächerförmig auseinandergehen und sich dadurch das Quergewölbe absenkt. Die Belastung im Vorfuß wird hierbei besonders in der Mitte erhöht. Individuell angepasste orthopädische Einlagen, wie wir sie Ihnen anbieten, unterstützen die Füße und korrigieren die Fehlstellungen. Dadurch können Sie gesund gehen und Folgebeschwerden vorbeugen.

Sensomotorische Einlagen:

Sensomotorische Einlagen sind spezielle Einlagen. Sie halten, stützen und führen die Füße aktiv, indem sie die biomechanische Wirkung unseres Körpers nutzen – orthopädische Einlagen hingegen wirken eher passiv. Spezifisch angefertigte Punkte setzen gezielt sensorische Impulse an den Fuß ab, wodurch die einzelnen Muskeln oder Muskelgruppen aktiviert werden. Dank dieser zielgerichteten Impulse kann die Muskelspannung erhöht oder vermindert werden, was Muskelspannungen und Fehlhaltungen positiv verändert. Die individuellen, stimulierenden Einlagen eignen sich besonders bei Fußfehlstellungen von Kindern, Spastiken, einem Spitzfuß oder innenrotiertem Gangbild. Gerne erklären unsere Mitarbeitenden Ihnen vor Ort an einem Beispiel, wie die sensomotorischen Einlagen wirken.

Orthopädische Einlagen:

Orthopädische Einlagen sind ein klassisches medizinisches Hilfsmittel. Die Sohlen dienen dazu, Fußfehlstellungen zu korrigieren und ein angenehmes, gesundes Gehen zu ermöglichen. Hierfür passen wir orthopädische Einlagen immer individuell an die Füße der Patientin oder des Patienten an und fertigen sie entsprechend nach Maß. Je nachdem, welche Beschwerden vorliegen und welches Therapieziel erreicht werden soll, kann die Einlegesohle aus verschiedenen Materialien wie Leder, Kunststoff oder Kork bestehen. Auch die Schuhe, in denen die Einlagen getragen werden, schauen wir uns für eine optimale Wirkung an.

Schmetterlingsrolle:

Eine Schmetterlingsrolle ist eine Art der Schuhzurichtung. Im Gegensatz zu orthopädischen Einlagen wird das Hilfsmittel nicht in den Schuh eingelegt, sondern direkt in dessen Sohle eingearbeitet. Ein Vorteil dabei ist, dass der Schuh durch die Rolle nicht enger wird. Denn das bedeutet, dass das entlastende Hilfsmittel auch in engen Schuhen wie zum Beispiel Pumps eingesetzt werden kann. Schmetterlingsrollen werden meist genutzt, um die Beschwerden bei Spreizfüßen zu mindern. Das schaffen sie, indem sie die Belastung gleichmäßig auf den ganzen Fuß verteilen und so die Ballen entlasten.

Orthesen:

Orthesen sind medizinische Hilfsmittel, die vor allem nach Verletzungen oder Operationen zum Einsatz kommen. Sie sind meist aus festeren Materialien gefertigt, um eine hohe Stabilität zu gewährleisten und den Körper dabei zu unterstützen, gesunde Bewegungen auszuführen. Abhängig von der Therapie und Rehabilitation können Orthesen verschiedene Grade von Bewegungsfreiheit ermöglichen oder das Gelenk komplett ruhigstellen. Dadurch wird das betroffene Gelenk vor Fehlbewegungen geschützt, entlastet und die Schmerzen gelindert.

Bandagen:

Im Gegensatz zu Orthesen sind Bandagen aus weicheren Materialien gefertigt – in der Regel aus einem elastischen Kompressionsgestrick. Sie stabilisieren das betroffene Gelenk und unterstützen es auf eine sanfte Art und Weise, indem sie die umliegende Muskulatur aktivieren. Abhängig von Gelenk und Verletzung können zusätzlich Pelotten in die Bandage eingearbeitet sein, um beispielsweise die Kniescheibe oder den Knöchel zu schützen. Bandagen können einerseits nach Verletzungen schmerz- und schwellungslindernd wirken und andererseits Verletzungen vorbeugen.

Diabetisches Fußsyndrom:

Unter dem Diabetischen Fußsyndrom (DFS) leidet etwa jede vierte Person, die an Diabetes mellitus erkrankt ist. Langjähriger Diabetes führt häufig dazu, dass die Nerven gestört arbeiten und das Blut aufgrund verengter Gefäße eingeschränkter fließt. Dadurch bemerken betroffene Personen häufig nicht, wenn es an den Füßen unangenehm drückt. Wird der Druck nicht reduziert, kann sich die Druckstelle unbemerkt zu einer offenen Wunde entwickeln. Um den Folgen eines DFS vorzubeugen, gibt es speziell an Diabetiker-Füße angepasste orthopädische Maßschuhe, Therapieschuhe und Einlagen.